Atelektase ist ein medizinischer Begriff, der den teilweisen oder vollständigen Kollaps eines Lungenabschnitts beschreibt. Obwohl der Begriff komplex klingt, handelt es sich um eine recht häufige Lungenerkrankung, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten kann. In diesem Artikel erklären wir einfach und verständlich, was eine Atelektase ist, wie sie entsteht und wie sie behandelt wird.
Was ist eine Atelektase?
Bei einer Atelektase fallen Lungenbläschen (Alveolen) in einem Bereich der Lunge zusammen, wodurch der betroffene Bereich nicht mehr ausreichend mit Luft gefüllt wird. Dadurch wird der Sauerstoffaustausch beeinträchtigt. Eine Atelektase kann kleine Bereiche oder ganze Lungenlappen betreffen und kann sowohl plötzlich als auch allmählich auftreten.
Ursachen der Atelektase
Es gibt viele mögliche Ursachen für eine Atelektase. Besonders häufig sind:
- Blockaden in den Atemwegen: Schleim, Fremdkörper oder Tumore können Bronchien verstopfen.
- Kompression: Flüssigkeit im Brustraum, Tumore oder ein vergrößertes Herz können auf die Lunge drücken.
- Nach Operationen: Besonders nach Brust- oder Bauchoperationen ist das Risiko erhöht, weil Patienten oft flacher atmen.
- Lungenkrankheiten: Chronische Erkrankungen wie COPD erhöhen das Risiko.
- Unfallverletzungen: Ein Trauma kann die Lunge direkt schädigen und eine Atelektase’s verursachen.
Symptome einer Atelektase
Die Anzeichen einer Atelektase hängen davon ab, wie viel Lungengewebe betroffen ist. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Atemnot
- Schnelle, flache Atmung
- Husten
- Schmerzen in der Brust
- Bläuliche Haut (Zyanose) bei schwerem Sauerstoffmangel
- Verminderte Atemgeräusche beim Abhören mit dem Stethoskop
Manche Patienten merken jedoch zunächst gar nichts, besonders wenn nur ein kleiner Bereich betroffen ist.
Diagnosestellung bei Atelektase
Um eine Atelektase’s festzustellen, führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch:
- Körperliche Untersuchung: Das Abhören der Lunge kann Hinweise geben.
- Röntgenaufnahme der Lunge: Oft die erste bildgebende Maßnahme.
- CT-Scan: Liefert genauere Bilder, besonders bei unklaren Befunden.
- Bronchoskopie: Dabei wird mit einer kleinen Kamera in die Atemwege geschaut, um Blockaden zu finden.
Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Komplikationen wie Lungenentzündung zu vermeiden.
Behandlung der Atelektase
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad. Typische Maßnahmen sind:
- Physiotherapie: Atemübungen und Klopfmassagen helfen, die Lunge wieder zu entfalten.
- Absaugen von Schleim: Bei verlegten Atemwegen wird Schleim mechanisch entfernt.
- Bronchoskopie: Wenn Fremdkörper oder Tumore blockieren, können sie entfernt werden.
- Medikamente: Schleimlösende Mittel und Inhalationen unterstützen die Behandlung.
- Operation: In seltenen Fällen müssen beschädigte Bereiche chirurgisch entfernt werden.
Ziel der Behandlung ist es immer, den Luftstrom wiederherzustellen und Komplikationen zu verhindern.
Risikofaktoren für eine Atelektase
Bestimmte Gruppen haben ein erhöhtes Risiko:
- Frühgeborene: Ihre Lunge ist oft noch nicht vollständig entwickelt.
- Patienten nach Operationen: Vor allem bei längerer Bettlägerigkeit.
- Menschen mit Lungenerkrankungen: Besonders bei chronischer Bronchitis oder Emphysem.
- Raucher: Ihr Lungengewebe ist oft vorgeschädigt.
Vorbeugung einer Atelektase
Mit einfachen Maßnahmen kann man das Risiko deutlich senken:
- Tiefes Atmen: Besonders nach Operationen sollten Patienten bewusst tief atmen.
- Frühes Aufstehen und Bewegen: Auch nach Operationen sollte man so schnell wie möglich mobilisiert werden.
- Rauchstopp: Raucher sollten aufhören, um die Lunge zu schützen.
- Atemtherapie: Bei Patienten mit hohem Risiko kann eine Atemtherapie sinnvoll sein.
Mögliche Komplikationen
Eine unbehandelte Atelektase’s kann ernsthafte Folgen haben:
- Lungenentzündung: Stehende Flüssigkeit und Schleim bieten ideale Bedingungen für Bakterien.
- Hypoxie: Sauerstoffmangel im Körper kann andere Organe schädigen.
- Atemversagen: In schweren Fällen kann die Lungenfunktion komplett versagen.
Frühe Behandlung reduziert das Risiko solcher Komplikationen deutlich.
Atelektase bei Kindern
Kinder, besonders Frühgeborene, sind anfälliger für Atelektasen, da ihre Lunge noch unreif ist. Auch Infektionen oder Verschlucken von Fremdkörpern können bei ihnen schneller zu einem Lungenkollaps führen. Eine rasche Diagnose und Therapie sind deshalb entscheidend.
Atelektase bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen ist die Atelektase’s oft eine Folge von Operationen, Lungenerkrankungen oder Tumoren. Regelmäßige Kontrollen und das Einhalten ärztlicher Empfehlungen helfen, schwere Verläufe zu vermeiden.
Leben mit Atelektase
Viele Menschen mit leichter Atelektase erholen sich vollständig. In schwereren Fällen kann eine langfristige Lungenrehabilitation erforderlich sein. Dabei helfen spezielle Atemübungen und körperliche Aktivität, die Lungenfunktion wieder zu verbessern.
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FAQ
Atelektase bezeichnet den Kollaps eines Teils der Lunge, bei dem die Luft aus den Alveolen entweicht und der Sauerstoffaustausch beeinträchtigt wird.
In leichten Fällen verläuft sie oft harmlos, unbehandelt kann sie jedoch zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung oder Atemversagen führen.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und umfasst Atemtherapie, Absaugen von Schleim, Medikamente oder chirurgische Eingriffe.
Ja, durch tiefes Atmen nach Operationen, frühes Aufstehen, Atemtherapie und das Vermeiden von Rauchen kann man vorbeugen.
Frühgeborene, Patienten nach Operationen, Raucher und Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen tragen ein höheres Risiko.